In dieser Blog-Serie leuchte ich Worte aus, die unseren Zeitgeist beschäftigen und vielerorts präsent sind, oft inflationär verwendet werden, jedoch nicht allen bekannt sind und längst nicht von allen verstanden werden. Viele dieser Begriffe sind saurer Wein in goldenen Schläuchen. Trotzdem stelle ich bei meiner Arbeit mit Unternehmen und Menschen immer wieder fest, dass diese Worte regelrechte Trigger-Worte sind: Sie rufen Irritation, Neugier aber auch Unsicherheit, Zweifel, Bedenken manchmal sogar Ablehnung, Aversion und Angst hervor. Mit dieser Blog-Serie möchte ich diesem Druck etwas entgegenwirken, diese Worte verständlich, kurz und knackig (Ziel: <1000 Wörter) auf den Punkt bringen und mögliche Chancen ausleuchten, welche diese Worte und deren Technologie dahinter in sich bergen. Was sind Ihre Erfahrungen mit diesen Worten und mit diesen Themen? Schreiben Sie mir. Über Ihre Anregungen, Feedbacks, Ergänzungen freue ich mich.

Buzzword: New Work

In der Arbeitswelt findet ein grundlegender Paradigmenwechsel hin zu „New Work“, also „Neuer Arbeit“ statt. Damit wird die moderne Arbeitsorganisation, inklusive flexibler Formen der Büroarbeit (Home Office, Telearbeit) beschrieben. Wie sich die Neue Arbeit auf Mitarbeiter und Führungskräfte auswirken kann, soll dieser Artikel durchleuchten.

Der Begriff: New Work

Der Megatrend New Work verwandelt die Arbeitswelt, wie wir sie bisher gekannt haben. Er wird durch Veränderungen wie künstliche Intelligenz und Industrie 4.0 hervorgerufen und stellt uns vor eine grosse Herausforderung: Was möchten wir in Zukunft im Beruf tun?

Das Konzept von New Work

Der österreichisch-amerikanische Sozialphilosoph Frithjof Bergmann entwickelte den Begriff und das Konzept der Neuen Arbeit (New Work). Sie untersucht den Begriff der Freiheit und die Ablösung unseres ehemaligen Arbeitssystems. In Bergmanns Verständnis bedeutet Freiheit, das tun zu können, woran man glaubt. Die Hauptidee von New Work ist es, Raum für Kreativität und persönliche Entwicklung zu schaffen, im US-amerikanischen Sinne also auch das Streben nach Glück – pursuit of happiness – zu ermöglichen. Die Grundwerte des Konzepts der Neuen Arbeit sind Autonomie, Selbstständigkeit, Handlungsfreiheit, Selbstverwirklichung und Teilnahme an unserer Gemeinschaft.

Das selbstgesetzte Ziel von New Work ist die Lohnarbeit – sprich: die Gewohnheit, Zeit gegen Geld einzutauschen – abzuschaffen und den Arbeitsmarkt zu revolutionieren. Auf diese Weise soll echte “Handlungsfreiheit” ermöglicht werden.

Die zentrale Frage lautet folglich: Was möchte ich wirklich, wirklich tun? Daraus ergibt sich für viele Menschen eine Überforderung. In der bisherigen Arbeitswelt bleibt kaum Raum für Selbstverwirklichung oder das Einbringen der eigenen Persönlichkeit. Die meisten berufstätigen Menschen meiner Generation und älter (Baby Boomers, Generation X) haben sich nicht intensiv mit der Frage nach ihrem wahren, persönlichen Arbeitswunsch, respektive mit ihrer ‚Berufung,‘ auseinandergesetzt. Aus diesem Grund sind Begleitung und Coaching in diesem Bereich zentrale Aspekte, um das Zeitalter von New Work einzuleiten.

Schöne neue Arbeitswelt: weg von der Industrie-, hin zur Wissensgesellschaft

Die Welt verändert sich zunehmend von einer Industrie- zu einer Wissensgesellschaft. Damit steigt auch der Begriff der Arbeit auf eine neue Ebene, die neue Arbeitsmodelle notwendig macht. Die Arbeitswelt der Zukunft, im Sinne von New Work, basiert auf der fortschreitenden Digitalisierung, Globalisierung, zunehmender Vernetzung und demographischem Wandel.

Die Veränderungen, die New Work im Idealfall mit sich bringt

  • Arbeiten auf der Basis von Vertrauen, anstatt Kontrolle
  • Arbeitsräume werden modernisiert oder verlagert
  • Kommunikation und Zusammenarbeit verändern sich
  • Agilität sorgt für das Wohl aller Teammitglieder
  • alles beginnt mit dem individuellen Mitarbeiter
  • Neue Arbeit sorgt dafür, dass alle Mitglieder des Teams gesund und glücklich sind

Die Grundlage für New Work: Ein Shift in der Unternehmensführung

Viele Unternehmen denken noch nach dem Muster der Industrialisierung aus dem 19. und 20. Jahrhundert: Ein Arbeitgeber war ständig damit beschäftigt die Tüchtigkeit und Leidenschaft im Mitarbeiter aufrechtzuerhalten, damit dieser möglichst viel und schnell produzierte. Gewerkschaften sorgten dafür, dass der Arbeiter nicht überfordert wurde. Wenn die externe Kontrolle durch den Arbeitgeber fehlte, wurde der Arbeiter faul und untätig. Diese Arbeitsweise wird Schritt für Schritt durch New Work abgelöst.

New Work bringt neue Vorteile und Herausforderungen

Mit der Veränderung der Arbeitswelt im 20. und 21. Jahrhundert (z.B. Computer, Internet) wurde die Rolle des kontrollierenden Arbeitgebers durch Incentives, Zielerreichungspläne und Jahrespläne ersetzt. Heutzutage wird es dem Arbeitnehmer allein überlassen das vorgegebene Ziel zu erreichen.

Diese neue Eigenverantwortung, bzw. Verlagerung der Kontrolle, ist gleichzeitig Segen und Fluch, denn sie löste für viele Mitarbeiter psychischen Druck (Stress) aus. Hier liegt also die Herausforderung für Mitarbeiter.

Für Arbeitgeber liegt die Herausforderung hingegen darin, das Gefühl eines Macht-, bzw. Kontrollverlustes durch die neue Verteilung der Aufgaben loszuwerden. Es geht darum, diese ungekannte Freiheit, das Vertrauen in die Mitarbeiter, als bisher ungekannte Möglichkeit für die Zusammenarbeit mit agilen Arbeitsmethoden und kreativen Lösungen zu betrachten.

Der Podcast

MUT.TALK: Der Podcast mit mutigen Menschen für mutige Menschen und solche, die es werden wollen.
  • Für Unternehmer und Selbständige

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