In dieser Blog-Serie leuchte ich Worte aus, die unseren Zeitgeist beschäftigen und vielerorts präsent sind, oft inflationär verwendet werden, jedoch nicht allen bekannt sind und längst nicht von allen verstanden werden. Viele dieser Begriffe sind saurer Wein in goldenen Schläuchen. Trotzdem stelle ich bei meiner Arbeit mit Unternehmen und Menschen immer wieder fest, dass diese Worte regelrechte Trigger-Worte sind: Sie rufen Irritation, Neugier aber auch Unsicherheit, Zweifel, Bedenken manchmal sogar Ablehnung, Aversion und Angst hervor. Mit dieser Blog-Serie möchte ich diesem Druck etwas entgegenwirken, diese Worte verständlich, kurz und knackig (Ziel: <1000 Wörter) auf den Punkt bringen und mögliche Chancen ausleuchten, welche diese Worte und deren Technologie dahinter in sich bergen. Was sind Ihre Erfahrungen mit diesen Worten und mit diesen Themen? Schreiben Sie mir. Über Ihre Anregungen, Feedbacks, Ergänzungen freue ich mich.

Buzzword Series: Working Out Loud

Was bedeutet Working Out Loud (WOL)? Wörtlich übersetzt bedeutet es so viel wie „lauthals arbeiten.“ Wie bitte? Damit ist im Grunde eine Arbeitsmethode gemeint, bei der man aktuelle Arbeitsschritte im Team bespricht – also von Schwarmintelligenz profitiert, anstatt im stillen Kämmerlein vor sich hin zu tüfteln.

Was bedeutet Working Out Loud?

Der Hype-Begriff Working Out Loud beschreibt sowohl eine Mentalität für die Zusammenarbeit im Team, als auch eine Methode zum Selbstlernen und Weiterbilden. Für die Teamarbeit bedeutet es, dass man die eigenen Arbeitsschritte über ein digitales Netzwerk öffentlich zugänglich macht. So kann man hilfreiches Feedback von Kollegen erhalten und gleichzeitig deren Arbeitsprozesse unterstützen.

Die Grundidee von WOL wurde erstmals 2010 in einem Blogpost von Bryce Williams beschrieben. Der Blogger, Coach und Autor John Stepper erweiterte sie zu einer Selbstlern-Methode. Er veröffentlichte 2015 sein Buch zum Thema, das er auch in einem inspirierenden TEDx-Auftritt veranschaulichte. Mittlerweile gibt es WOL-Lerngruppen, sogenannte Circles, in über 50 Ländern. Auch Unternehmen wie Daimler, Bosch und Siemens sind von der Methode begeistert.

Wie funktioniert WOL?

John Stepper hat ein 12-Wochen-Programm eingeführt, bei dem man in einem kleinen „Circle“ gemeinschaftlich das Grundwissen für WOL aufbaut. Man trifft sich einmal pro Woche für eine Stunde in dieser vertrauensbasierten Bezugsgruppe und arbeitet an einem der 12 Small-Circle-Guides.

Man beginnt beispielsweise in der ersten Woche damit ein Ziel aufzuschreiben, das man in den 12 Wochen erreichen möchte. Dann notiert man Personen, die mit diesem Ziel verknüpft sind. Jede Woche gibt es weitere Hilfestellungen. Das Ziel des WOL-Programms ist, den Grundstein für ein Mindset zu legen, eine neue Gewohnheit zu entwickeln.

Der Erfolg der Selbstlern-Methode hängt davon ab, wie genau die Ziele des Teams zu Anfang definiert wurden. Wichtig ist zudem, dass alle Mitglieder aus eigenem Antrieb arbeiten (intrinsische Motivation) und dazu bereit sind von anderen zu profitieren.

Die fünf Elemente von Working Out Loud

Die WOL-Methode baut auf fünf zentralen Grundsteinen auf. Jedes Mitglied sollte diese von Anfang an verstehen und im Verlauf des Programms verinnerlichen.

  • Beziehungen (Relationships): Beziehungen sind das Herzstück von WOL. Der Weg zum Wissen führt über den Austausch mit anderen.
  • Grosszügigkeit (Generosity): Wir sind für wechselseitigen Altruismus geschaffen. Die Grundlage von wahrem Networking ist Grosszügigkeit.
  • Sichtbare Arbeit (Visible Work): Erklären Sie anderen im Detail, wer Sie sind und was Sie tun. So erweitern Sie Ihre Fähigkeiten und Reichweite.
  • Zielgerichtete Entwicklung (Purposeful Discovery): Ein klares Lernziel zu formulieren und zu manifestieren richtet Ihre Aktivitäten direkt darauf aus.
  • Wachstumssinn (Growth Mindset): Es geht auch darum eine offene, wissbegierige Einstellung zu Arbeit und Leben zu entwickeln.

Die Philosophie von John Stepper

Die Philosophie, die der Methode von Stepper zugrunde liegt ist sich mit anderen Menschen zu vernetzen und eine Art Schwarmintelligenz zu entwickeln. Es geht darum bedeutungsvolle Beziehungen zu bilden, die auf Grosszügigkeit und einer gemeinsamen Absicht aufbauen. Auf diese Weise erhält jedes Mitglied die Gelegenheit einem höheren Zweck zu dienen, der grösser ist als das Individuum.

Das eigene Glück in die Hand nehmen: „Make your own luck“

Durch die WOL-Praxis soll der persönliche Horizont erweitert werden. Jeder bekommt das Gefühl, dass er eine Aufgabe auf dieser Welt hat und findet so im Idealfall persönliche Erfüllung. Es soll das Bewusstsein erweckt werden, dass jeder Mensch die Möglichkeit hat, sein eigenes Glück in die Hand zu nehmen anstatt sich darauf zu verlassen, dass jemand anderes es für ihn tut.

Der Podcast

MUT.TALK: Der Podcast mit mutigen Menschen für mutige Menschen und solche, die es werden wollen.
  • Für Unternehmer und Selbständige

  • Für Menschen in Verantwortung

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