In dieser Blog-Serie leuchte ich Worte aus, die unseren Zeitgeist beschäftigen und vielerorts präsent sind, oft inflationär verwendet werden, jedoch nicht allen bekannt sind und längst nicht von allen verstanden werden. Viele dieser Begriffe sind saurer Wein in goldenen Schläuchen. Trotzdem stelle ich bei meiner Arbeit mit Unternehmen und Menschen immer wieder fest, dass diese Worte regelrechte Trigger-Worte sind: Sie rufen Irritation, Neugier aber auch Unsicherheit, Zweifel, Bedenken manchmal sogar Ablehnung, Aversion und Angst hervor. Mit dieser Blog-Serie möchte ich diesem Druck etwas entgegenwirken, diese Worte verständlich, kurz und knackig (in weniger als 1000 Wörtern) auf den Punkt bringen und mögliche Chancen und Möglichkeiten ausleuchten, welche diese Worte und deren Technologie dahinter in sich bergen. Was sind Ihre Erfahrungen mit diesen Worten und mit diesen Themen? Schreiben Sie mir. Über Ihre Anregungen, Feedbacks, Ergänzungen freue ich mich.

Überall hören wir den Begriff Agilität oder agiles Arbeiten. Dass dies weder mit Hundesport noch mit Altersprävention zu tun hat, erfahren Sie in diesem Artikel.

Begriff: Agilität

Im Grunde bedeutet Agilität so viel wie Beweglichkeit. Der Begriff hat in der Businesswelt den Ausdruck „Flexibilität“ abgelöst, geht aber heute darüber hinaus. Die Agilität geht gezielt auf die enormen Veränderungsimpulse ein, welche die Digitalisierung ausgelöst hat. Heutzutage gehen Innovationen deutlich tiefer, kommen häufiger vor und verbreiten sich schneller. Der Druck für Forschung und Entwicklung in Unternehmen nimmt zu. Dadruch sind Unternehmen gefordert, beweglicher zu werden, um auch in den Märkten von morgen Bestand zu halten. Im Businesskontext ist mit dem Begriff Agilität also vor allem die Geschwindigkeit und der Pace von Unternehmen in Bezug auf neue Trends und Methoden gemeint. Zum einen geht es um das Reagieren auf Veränderungen, zum anderen um das proaktive Agieren in Erwartung einer kommenden Veränderung.

Prof. Dr. Patricia Adam: „Eine Organisation ist agil, wenn sie den Umgang mit ständiger Unsicherheit als selbstverständlichen Teil ihrer Existenz begreift und systematisch in die Steuerung ihrer Aktivitäten integriert.“

 

Der Hype: Agilität, VUKA und Co.

Die Trendbegriffe Agilität und VUKA (siehe Artikel dazu hier) sind momentan in aller Munde – sogar bei denen, die (noch) nicht agil arbeiten. In Zeiten des hohen Veränderungsdrucks ist es für Unternehmen und Mitarbeiter wichtig, sich positiv und ohne grosse Reibung („friktionsarm“) verändern zu können, sprich immer für Neues offen zu bleiben. In diesem Sinne ist Agilität eine sinnvolle Antwort auf die Frage nach der Anpassung an die moderne Arbeitswelt, die von VUKA gekennzeichnet ist.

Die konkreten Schritte zur Agilität

Viele Unternehmen möchten agil arbeiten, haben allerdings Schwierigkeiten mit einer klaren Definition und Abgrenzung dieses Trendbegriffes, der sehr frei und in verschiedenen Kontexten eingesetzt wird. Dennoch versuche ich, ihn an dieser Stelle effizient einzugrenzen.

Wenn die Aufgaben so komplex sind oder so viele Unbekannte enthalten, dass die Anforderungen oder die Methodik nebulös werden, sind agile Vorgehensweisen gefragt. Die sieben wichtigsten Eigenschaften, die in Bezug auf individuelle Agilität oft genannt werden, sind:

  • Schnelligkeit
  • Flexibilität
  • Anpassungsfähigkeit
  • Dynamik
  • Selbstorganisation
  • Vertrauenswürdigkeit
  • Vernetzung

Agilität in der Arbeitspraxis

Agilität kann im alltäglichen Verhaltens in folgende drei Aspekte aufgeteilt werden:

  • in die Fähigkeit zur Agilität (Potenzial)
  • die tatsächliche Fertigkeit (Können) und
  • das aktive Verhalten oder die Eigenleistung (Praxis)

Agilität als Fähigkeit

Agilität ist als Potenzial in einer Person vorhanden, kann also nach Wahl genutzt werden oder nicht.  Sie äussert sich zum Beispiel durch eine schnelle Auffassungsgabe, Neugier oder ein gutes Durchsetzungsvermögen. Diese Fähigkeit kann zu einer Fertigkeit ausgebaut und gezielt gefördert werden.

Agilität als Fertigkeit

Die agile Fähigkeit, bzw. die individuelle Bereitschaft für eine agile Weiterbildung, bildet die Grundlage, aus der eine Fertigkeit entwickelt werden kann. Ähnlich dem Schwimmen oder Radfahren, kann Agilität gezielt erlernt, geschult und trainiert werden.

Agilität als Verhalten

Wie stellt man fest, ob ein Mitarbeiter agil arbeitet oder nicht? Das lässt sich zum Beispiel an der Erreichung von Zielen zur Weiterbildung messen. Beurteilt werden können beispielsweise die Fähigkeit zum Präsentieren, Vortragen oder Zuhören, die Schnelligkeit und Qualität der Ausführung, sowie die Freundlichkeit gegenüber dem Team. Indem diese Dinge vom Arbeitgeber bewertet werden, wird der Mitarbeiter motiviert sich fortwährend agil weiterzuentwickeln.

Auch interessant: Der 5. Teil meiner “Buzzword-Serie” zum Thema “Design Thinking” 

Der Podcast

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