In dieser Blog-Serie leuchte ich Worte aus, die unseren Zeitgeist beschäftigen und vielerorts präsent sind, oft inflationär verwendet werden, jedoch nicht allen bekannt sind und längst nicht von allen verstanden werden. Viele dieser Begriffe sind saurer Wein in goldenen Schläuchen. Trotzdem stelle ich bei meiner Arbeit mit Unternehmen und Menschen immer wieder fest, dass diese Worte regelrechte Trigger-Worte sind: Sie rufen Irritation, Neugier aber auch Unsicherheit, Zweifel, Bedenken manchmal sogar Ablehnung, Aversion und Angst hervor. Mit dieser Blog-Serie möchte ich diesem Druck etwas entgegenwirken, diese Worte verständlich, kurz und knackig (in weniger als 1000 Wörtern) auf den Punkt bringen und mögliche Chancen und Möglichkeiten ausleuchten, welche diese Worte und deren Technologie dahinter in sich bergen. Was sind Ihre Erfahrungen mit diesen Worten und mit diesen Themen? Schreiben Sie mir. Über Ihre Anregungen, Feedbacks, Ergänzungen freue ich mich.

Buzzword: Robotik

Der Bereich der „Robotik“ beschäftig unseren Zeitgeist ähnlich wie die Künstlichen Intelligenz (KI). Skeptikern gehen Fragen durch den Kopf, wie: Möchten wir in einer Welt leben, in der Roboter die meisten Aufgaben für uns übernehmen? Könnten sie uns sogar eines Tages ersetzen und unsere Jobs wegnehmen? Tatsächlich ist Robotik bereits heute überall in unseren Alltag integriert und ein wichtiger Bestandteil unserer Gesellschaft. Folgend ein paar Beispiele für ihre vielfältige Nutzung.

Was ist Robotik

Die Robotik ist ein interdisziplinäres Gebiet, das Wissenschaft und Technik vereint. Bereiche der Robotik sind u.a. Elektrik, Informationstechnik, Mechanik, Automatisierung, Sicherheitstechnik, sowie immer mehr auch Kognitionswissenschaften (siehe Beitrag: Künstliche Intelligenz). Die Mission der Robotik ist es Maschinen (Roboter) herzustellen, die durch Programmierung ein gesteuertes Zusammenwirken von Elektronik und Mechanik erreichen. Die jeweilige Software des Roboters ist für bestimmte Aufgaben programmiert. Ausserdem kann er anhand von Sensoren die Umgebung wahrnehmen, versteht sie und handelt entsprechend.

Fünf Bereiche der Robotik

Man unterscheidet grundsätzlich zwischen folgenden fünf Bereichen der Robotik mit unterschiedlichen Aufgabenbereichen:

  • Industrierobotik
  • Servicerobotik
  • Mobile Robotik
  • Mikrorobotik
  • Humanoide Robotik.

Industrierobotik

Dieser Bereich ist bisher am weitesten verbreitet. Industrieroboter, die oft aus einer Art mechanischem Arm bestehen, erledigen wiederkehrende Aufgaben oder führen für den Menschen monotone Bewegungen aus. Sie kommen vor allem in der maschinellen Anfertigung zum Einsatz, so z. B. „am Fliessband“ der Automobil-Industrie.

Servicerobotik

Die Servicerobotik ist sehr breit gefächert. Sie wird sowohl im Haushalt als auch kommerziell genutzt. Viele von uns kennen Haushalts-Roboter, die den Rasen mähen oder Staub saugen. Aber auch Reinigungsroboter (z.B. für Fassaden) oder Tauchroboter für grosse Tiefen sind Beispiele für die Servicerobotik. Auch in der Rehabilitation, sowie in der Altenpflege findet sie ihren Einsatz.

Mobile Robotik

Die mobile Robotik beschäftigt sich u.a. mit fahrerlosen Transportsystemen, wie beispielsweise einer fahrbaren Plattform für Industrie- oder Serviceroboter. Mit Hilfe der fahrbaren Plattform werden die Servicegeräte zum jeweiligen Einsatzort gebracht. Auch die „Mars-Rover,“ die wir aus der Raumfahrttechnik kennen, sind mobile Roboter.

Mikro- und Nanorobotik

Ein extrem spannender Bereich ist die Mikro- oder Nanorobotik. Sie beschäftigt sich mit Robotern, die nur wenige Millimeter gross sind. Sie können u.a. als Kollektiv, ähnlich einem Schwarm von Lebewesen, agieren. Das könnte zum Beispiel in der Medizin für eine Revolution sorgen: Roboter, die so klein sind wie eine menschliche Zelle, könnten eingesetzt werden, um Patienten minimalinvasiv (d.h. mit minimalem Eingriff) zu behandeln.

Humanoide Robotik

Die Königsdisziplin der Robotik ist und bleibt die Aufgabe den Menschen nachzubilden. Die humanoide Robotik ist besonders fordernd und wird immer intensiver erforscht. Besondere Schwierigkeiten stellen beispielsweise das zweibeinige Laufen oder das Halten des Gleichgewichts dar. Die weiterhin grösste Herausforderung ist allerdings die Herstellung einer künstlichen Intelligenz, das Nachbilden eines menschlichen Gehirns. Vielleicht aufgrund ihrer ungelösten Mysterien, findet vor allem die humanoide Robotik in der Filmindustrie immer mehr Anklang, z.B. mit Hollywoodfilmen wie „I, Robot“.

Fazit: Fluch oder Segen?

Die vielen Bereiche, in denen uns die Robotik das Leben erleichtert, lassen annehmen, dass man sie nicht missen möchte. Doch was ist, wenn man, z.B. in einer öffentlichen Robotik-Definition von der Hochschule Augsburg, liest: Der Mensch soll „immer stärker unterstützt und ersetzt werden“? Zweifel an der Zukunft der Robotertechnik scheinen doch durchaus angebracht. Das Thema ist extrem spannend und diskussionsfähig. Was ist Ihre Meinung zur Robotik? Schreiben Sie mir Ihre Einschätzungen, Prognosen und Erfahrungen, ich freue mich auf Ihre Nachricht.

Der Podcast

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