Es waren einmal zwei Schwestern, die sich eigentlich ganz gut verstanden. Die bekamen von der Mutter zusammen eine Zitrone geschenkt. Zuerst freuten sie sich. Aber nach einer Weile stritten sie sich heftig darüber, wer die Zitrone letztlich für sich alleine haben dürfte: die Ältere der beiden? Die Schönere? Oder die, welche von der Mutter sonst immer bevorzugt wurde? Die, die mehr Vitamine bräuchte? Kränker ist? Schwächer? Die, die lauter schreien konnte?
Der Vater hatte das Gezanke nach einigen Tagen satt, immerhin fing die Zitrone auch noch an zu vergammeln, und er drängte die Schwestern kraft väterlicher Autorität zu einem absolut „gerechten“ Kompromiss: die Zitrone sollte millimetergenau in der Mitte geteilt werden und jede Schwester sollte eine gleich grosse Hälfte bekommen. Wenn sie dem Kompromiss nicht zustimmen wollten, würde er die Zitrone dem Bruder schenken oder wegwerfen, und damit basta. Die Schwestern stimmten wohl oder übel zu. Jede bekam eine Hälfte.
Die eine Schwester presste das Fruchtfleisch ihrer Hälfte aus, um den Saft zu trinken. Die Schale warf sie weg. Die andere rieb die Schale Ihrer Hälfte ab, weil sie die geriebene Schale als Zutat für einen Kuchen brauchte, das Fruchtfleisch warf sie weg.
Haben Sie auch schon Situationen erlebt, in welchen „nebeneinander durch“ kommuniziert wurde? Oder vielleicht sogar, dass gar nichts kommuniziert wurde?. Egal, ob Kunden, Lieferanten, Partner oder Mitarbeitende: allzu oft und viel zu schnell, gehen wir von unseren eigenen Vorstellungen aus, ohne nach den Vorstellungen unseres Gegenübers zu fragen. Vieles kann uns auch erspart bleiben, wenn wir eigene Erwartungen und Absichten rechtzeitig äussern und einen Anfang machen.
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