Von Veröffentlicht am: 21. Oktober 2021Kategorien: BlogSchlagwörter: , , , , ,

Die Formel für ein mutvolles Leben im Wandel

Ein wahrlich mutvolles Leben führen: Evolutionsbedingte Gründe halten uns davon ab, doch der innere Schweinehund kann überwunden werden. Wie das geht und warum es sich lohnt, erläutert Lorenz Wenger, der Autor von „Mehr Mut, Mensch!“, in diesem Interview. In Teil Zwei geht es um die natürliche Veranlagung des Menschen im Hinblick auf Mut – und warum dieser gerade in der aktuellen Zeit umso wichtiger ist. Zum Abschluss erklärt er die vier Elemente seiner MUT-Formel und gibt fünf ultimative Tipps für ein mutvolles Leben.

Der innere Schweinehund ist evolutionsbedingt; und lässt sich für ein mutvolles Leben gezielt überwinden – Lorenz Wenger im Interview

Herr Wenger, warum ist Mut gerade jetzt besonders wichtig?

Unsicherheiten und Zweifel waren seit jeher die treuen Begleiter wegweisender Entscheidungen. Gesellschaftlicher, politischer und wirtschaftlicher Wandel hat schon immer stattgefunden. Das ist nichts Neues. Was allerdings neu ist, ist die exponentielle Zunahme des Tempos, in welchem dieser Wandel stattfindet. Persönlich bin ich der Überzeugung, dass dies erst der Anfang ist und wir als Gesellschaft, aber auch wir alle als Individuum, zunehmend stärker gefordert sind, Entscheidungen trotz aller gegenwärtigen und zukünftigen Unsicherheiten und Ängste zu treffen. Eine hohe Mut-Kompetenz wird also immer wichtiger!

Welche Denk- und Verhaltensmuster stehen einem wahrhaft mutvollen Leben im Beruf wie im privaten Bereich am stärksten im Weg, und wie können wir diese loswerden?

Ängste sind evolutionsbedingt stärkere Beweggründe als Lust und Freude. Somit sind wir Menschen tendenziell eher Angstvermeider als Lustmaximierer. Darin liegt die Krux vieler eingefleischter Gewohnheiten und Bequemlichkeiten. Lieber halten wir am unbefriedigenden Status quo fest, als das Risiko einzugehen, daran aktiv etwas zu verändern. Das ist neurologisch bedingt: Unser Gehirn wiegt durchschnittlich gerade einmal zwei Prozent unseres Körpergewichtes und beansprucht rund 20 Prozent unserer Energie. Es ist primär darauf ausgerichtet, uns vor unliebsamen Situationen und möglichen Risiken zu beschützen. Veränderung bedeutet jedoch zwangsläufig Unsicherheit und Risiko. Neue Wege zu gehen, bringt es auch immer mit sich, Gewohntes loszulassen und sich auf unbekanntes Terrain zu begeben. Ein mentaler Kraftakt für unser Gehirn!

Um diesen inneren Schweinehund zu überwinden, hilft es, wenn wir uns sehr bewusst auf die zukünftigen Chancen und Möglichkeiten fokussieren, die ein bestimmter Schritt mit sich bringen wird. Speziell in Situationen, die anstrengend, nervzehrend oder sogar angsterfüllt sind.

Die 4 Elemente der MUT-Formel für ein mutvolles Leben

In Ihrem Buch beschreiben Sie die MUT-Formel. Wie lautet sie und wie kann man sie im täglichen Leben am besten anwenden?

Wichtig ist mir, mit einem Mythos aufzuräumen: Mut ist nicht das Gegenteil von Angst! Es braucht die Angst, um Mut überhaupt erst entstehen zu lassen. Ängste sind nicht per se schlecht, sie beschützen uns. Erst wenn wir uns unseren Ängsten bewusst stellen, erkennen wir, dass genau darin oft unsere größten Potenziale stecken. Wenn uns etwas wichtig genug ist, sodass wir dafür eine Sehnsucht entwickeln und überzeugt davon sind, „das Richtige“ zu tun, sind wir auch bereit für eine bewusste Begegnung mit unseren Ängsten.

Sehnsucht schlägt also Angst. Sehnsucht alleine führt jedoch noch zu keinen Resultaten. Um Ergebnisse zu erreichen, kommen in meiner MUT-Formel noch zwei weitere Faktoren hinzu, welche im Buch eingehend thematisiert sind: Es braucht eine entschlossene Entscheidung sowie eine Strategie zur Umsetzung, welche dann in kleinen Schritten realisiert werden kann. Im «Tun» scheitern nach meiner Erfahrung in der Zusammenarbeit mit Menschen und Unternehmen die meisten mutigen Ideen und Projekte. Die Formel basiert also auf den vier Elementen Angst, Sehnsucht, Entscheidung und Tun – ASET.

Was sind Ihre ultimativen fünf Tipps für ein in jeder Hinsicht mutvolles Leben?

Ganz kurz und knapp zusammengefasst:

  1. Die ureigenen Ängste erkennen, diesen auf den Grund gehen und sich ihnen bewusst stellen.
  2. Erkennen, wofür wir brennen, was uns inspiriert und berührt.
  3. Die feste Entschlossenheit, den neuen, mutvollen Weg auch wirklich zu beschreiten.
  4. Dabei auf eine konsequente Umsetzung in durchaus auch kleinen Schritten zu achten.
  5. Bereits auf dem Weg Freude zu haben an dem, was man gerade Neues tut und erlebt, und nicht erst am Ziel.

Vielen herzlichen Dank, Herr Wenger, für diese interessanten Einblicke dazu, wie sich der innere Schweinehund überwinden lässt, was es für mutige Entscheidungen wirklich braucht und wie ein mutvolles Leben gelingen kann! Wir wünschen Ihnen Alles Gute für die Zukunft und das weitere Ein- und Durchtauchen in allen Lebensbereichen!

Das Interview mit Lorenz Wenger führte Oliver Foitzik, Herausgeber des Wirtschafts- und Mittelstandsmagazins AGITANO sowie Geschäftsführer der FOMACO GmbH.

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