Von Veröffentlicht am: 26. März 2021Kategorien: BlogSchlagwörter: , , , , , , , ,

Dieser Artikel erschien exklusiv als Gast-Kolumne im Magazin «Direct Point» 01/2021 März 2021 (www.directpoint.ch), Die Schweizerische Post. Der Autor Lorenz Wenger behält sich das Recht vor, hier die ungekürzte Version zu publizieren.

Als ich vor ein paar Tagen die Einladung erhielt, diese Kolumne zum Thema «Lead-Management» zu schreiben, dachte ich mir, dass das Thema „Vertrauen“ ganz gut passen würde. Schliesslich baut nicht nur unsere gesamte Gesellschaft auf Vertrauen auf, sondern auch unsere Wirtschaft. Vertrauen ist die Basis des Gemeinsamen, des Miteinanders, der Kooperation, des Handels, des Verkaufs und auch Basis jeder Beziehung. In der aktuellen Zeit,  welche durch „soziale Distanz“ geprägt ist, scheint das Vertrauen bei vielen von uns jedoch überstrapaziert: Vertrauen in die Politik, in die Medien, in die Behörden, in die Medizin, in die Forschung, in unsere Arbeitsplätze, in unsere distanzierten Mitarbeitenden und Teams im Home Office; Vertrauen in eine erfolgreiche Zukunft und ins Leben allgemein.

Wer macht den Anfang?

Bei meinen Recherchen im Vorfeld dieser Kolumne habe ich im Google-Suchfenster „Vertrauen ist…“ eingegeben. Die automatische Ergänzung zeigte als ersten Vorschlag „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.“ 9‘900‘000 Treffer! Hinzu kommen 2‘110‘000‘000 (!) auf Englisch: „Trust is… good, control is better“. Was sagt uns das? Gerade während Pandemie-Zeiten scheint unser Bedürfnis nach Kontrolle und Sicherheit noch ausgeprägter zu sein. Ist Kontrolle tatsächlich so viel besser als Vertrauen? Wenn es darum geht, Vertrauen aufzubauen, um aus potenziellen Kunden schliesslich qualifizierte Kunden und Käufer zu machen, ist unsere Erwartungshaltung sehr klar definiert. Wir erwarten das uneingeschränkte Vertrauen unserer Zielgruppen, potenzieller Kunden und Stakeholdern, sind jedoch kaum bereit, dafür in Vorleistung zu gehen. Wer vertraut wem zuerst? Wer macht den Anfang?

23% Prozent mehr Trinkgeld

Vertrauen basiert auf dem uralten Gesetz der Reziprozität, der Gegenseitigkeit: wer etwas geschenkt bekommt, will sich revanchieren. Laut einer Studie des «Journal of Appplied Social Psychology», konnten Kellner dank einer kleinen Geste ihr Trinkgeld im Durchschnitt um 23 Prozent steigern. Sie legten ihren Gästen nach dem Essen ganz einfach eine kleine Süssigkeit zum Zahlungsbeleg. Zuerst geben, dann nehmen – so lautet die Regel. Wie wäre es also, wenn wir ab sofort uns selbst, unseren Produkten, unseren Mitarbeitenden, Kunden oder Lieferanten einen Vertrauensvorschuss schenkten? Einfach so. Ohne Erwartungen oder Hintergedanken.

Ihr persönliches Vertrauens-Konto

Ob es uns gefällt oder nicht: Vertrauen ist die wohl härteste Währung und das wertvollste Geschenk überhaupt. So war es im Garten Eden, bei den Griechen, bei den Römern, bei allen unseren Vorfahren und so wird es vermutlich auch bei unseren Urenkeln noch sein. Wer als Führungskraft seinen Mitarbeitenden im Home Office nicht vertraut, dem wird wohl auch kaum als Vorgesetzter vertraut. Wer sich selbst, der Qualität seiner eigenen Dienstleistungen, seinen eigenen Produkten und seinen potenziellen und bestehenden Kunden nicht vertraut, dem wird auch nicht als Anbieter vertraut. Gehen Sie in Vorleistung, schenken sie sich selbst, ihrem Unternehmen, ihren Kunden zuerst das Vertrauen. Zahlen Sie noch heute ein, in das wohl härteste Währungskonto überhaupt: in ihr persönliches Konto des Vertrauens. Kontrolle ist gut, Vertrauen ist besser!

Photo Credit: Jonathan Klok on Unsplash

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