Von Veröffentlicht am: 21. August 2021Kategorien: BlogSchlagwörter: , , , , , , ,

Dieser Artikel erschien exklusiv als Gast-Kolumne im Magazin «Direct Point» 03/2021 September 2021 (www.directpoint.ch), Die Schweizerische Post. Der Autor Lorenz Wenger behält sich das Recht vor, hier die ungekürzte Version zu publizieren.

Mehr Mut zur Klarheit

Mit Sinnhaftigkeit zu mehr Orientierung im Unternehmen
Innovative Unternehmen zeichnen sich durch starke Visionen und gelebte Werte aus – verstaubte Leitbilder haben ausgedient. Der Kommunikationsprofi Lorenz Wenger gibt in seiner Kolumne ein Plädoyer für mehr Sinnhaftigkeit in der Arbeitswelt.

Lorenz Wenger – Mut-Coach und Autor – fordert mehr Mut in der Arbeitswelt

Unsere (Arbeits-)Welt wird zunehmend volatil, unsicher, komplex und ambivalent – oder eben VUKA. Alter Wein in neuen Schläuchen? Ja und nein zugleich – eben ambivalent. Wandel fand zwar schon immer statt, doch das Tempo wächst exponentiell und das globale Wissen verdoppelt sich heute alle paar Monate. Nach der Reorganisation bedeutet vor der Reorganisation und was früher in den klassischen Organigrammen abgebildet wurde, geschieht heute projektbasiert, holokratisch, agil und in Sprints. Eine radikale Änderung für Führungskräfte und deren Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortung.

Wenn Angst sich breit macht

In vielen Unternehmen herrscht grosse Unsicherheit, in manchen herrscht sogar die nackte Angst! Angst um die wirtschaftliche Zukunft, Angst vor dem Verlust des eigenen Arbeitsplatzes, Angst vor dem Versagen, Angst vor Gesichtsverlust. Flugzeuge stürzen ab, Patienten sterben, börsennotierte Finanzinstitute melden Insolvenz an und Bilanzfälschungen führen zu politischen Skandalen, weil Mitarbeitenden die gewünschte Klarheit und Orientierung fehlt. Sie fürchten sich davor, ihre Meinung zu äussern oder Unstimmigkeiten aufzudecken. Zu gross scheint das Risiko, von Team und Vorgesetzten ignoriert, abgekanzelt oder gar angeschuldigt zu werden.

Sinn stiftet Orientierung und Klarheit

Der Sinn und das Wertesystem von Unternehmen werden gerade deshalb immer wichtiger. Menschen sehnen sich nach Orientierung, Sicherheit und Klarheit. Sie wollen wissen, für was Unternehmen und ihre Vorgesetzten einstehen. In den Sechzigern lieferten sich Staaten ein Rennen zum Mond, heute sind es Unternehmer und Marken, welche sich daran messen, wer als erstes Weltraumtouristen sicher ins All befördern kann. Die Visionäre, welche hinter diesen Unternehmen stehen, inspirieren als Leitfiguren. Was früher die Kirche, der Staat, die Familie und die über Generationen hinweg überreichten Traditionen zu vermitteln vermochten, wird zunehmend auch Aufgabe von privaten Arbeitgebern, Marken und Organisationen. Hinter einer kraftvollen Vision und Sinnstiftung stecken oft starke Persönlichkeiten mit ihren eigenen Ansichten und Werten.

Mehr Persönlichkeit statt beliebiger Leitbilder

Die in den Empfangshallen neben der Toilette eingerahmten und mittlerweile verstaubten Leitbilder, welche von den graumelierten Babyboomern aus dem Verwaltungsrat Top-Down diktiert werden, haben endgültig ausgedient. Sie wurden austauschbar und beliebig. Starke und innovative Unternehmen werden zu Arbeitsgemeinschaften, wo gemeinsame Visionen, Absichten, Ideale und Werte angestrebt, geteilt und vor allem gelebt werden. Dies hilft nicht nur beim Talent Scouting und im harten Wettbewerb um qualifizierte Fach- und Führungskräfte, sondern sorgt auch für weniger Angst, mehr Sicherheit, Orientierung und Klarheit im Unternehmen.

Photo by Linus Nylund on Unsplash

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