Von Veröffentlicht am: 17. Juni 2021Kategorien: BlogSchlagwörter: , , , , , , , ,

Dieser Artikel erschien exklusiv als Gast-Kolumne im Magazin «Direct Point» 02/2021 Juni 2021 (www.directpoint.ch), Die Schweizerische Post. Der Autor Lorenz Wenger behält sich das Recht vor, hier die ungekürzte Version zu publizieren.

Noch immer wird in Führungsetagen, Personalabteilungen und im Talentmanagement von sogenannten Softskills und Hardskills gesprochen. Doch was ist das genau und woher rühren diese Namen? Während Hardskills in Universitäten, Hochschulen und Lehrgängen seit jeher gelehrt werden, setzt man Softskills bei Führungspersonen als in die Wiege gelegt und selbstverständlich voraus. Leider sind sie genau das aber nicht! Der Faktor Menschlichkeit ist nicht allen gegeben und alles andere als selbstverständlich.

Alles andere als «weich»

Nach meinen Beobachtungen liegt der Fokus in Unternehmen primär noch immer auf messbaren Leistungen, also auf den Hardskills, und leider oft ausschliesslich auf schneller, höher, weiter, besser. Mitarbeitende, welche die vorgegebenen Ziele und Zahlen erreichen oder gar übertreffen, werden befördert und zu Führungspersonen gemacht. In ihrer neuen Vorgesetztenrolle sind sie dann gefordert, ihre Teamkollegen zu führen, Mitarbeitergespräche abzuhalten, die Unternehmenswerte und -kultur innerhalb ihrer Teams zu fördern und Mitarbeitende zu inspirieren. Bestenfalls stellen sie in dieser Situation dann selbst fest, dass es dafür noch andere Fähigkeiten braucht als ihre Fachkenntnisse zu Projektleitung, Zeitmanagement, Buchführung, Analyse von Bilanzen und Kennzahlen oder Programmiersprachen. Ihre fehlenden Softskills sollen sie sich dann innert kürzester Zeit in firmeninternen Tagesseminaren und in Achtsamkeits-Retreats auf der Alp aneignen. Fachkenntnis und Mitarbeiterführung sind zwei komplett verschiedene Aufgabengebiete. Für Zweiteres braucht es den Faktor Menschlichkeit – und dieser hat nichts zu tun mit «weich»!

Nicht messbare Werte

Es gibt unzählige Tools und Massnahmen, wie wirtschaftliche Leistungen von neuen Mitarbeitern und High Potentials gemessen werden können. Noch kaum gibt es solche für menschliche Faktoren wie aktives Zuhören, Empathie, Vertrauen, Verantwortung, Rückgrat, Konfliktfähigkeit und Verhandlungstaktik. Doch sind es nicht genau diese Fähigkeiten, die eine hervorragende Führungsperson von einer guten unterscheiden? Unabhängig von den messbaren Leistungen gibt es in jeder Organisation, in jedem Unternehmen einen sozialen Vollpfosten, dem Taktgefühl und Diplomatie fehlen. Alle wissen, wer das ist, und keiner traut sich, es zu sagen. Umgekehrt gibt es auch in jeder Organisation mindestens eine Person, auf die man auch in hektischen Zeiten zählen kann, die einem den Rücken stärkt, der man vertraut und die gegenüber dem Unternehmen und dessen Werten loyal ist.

Ohne Menschlichkeit kein Erfolg

Halten Sie kurz inne, reflektieren Sie Ihre eigene Karriere und identifizieren Sie die Vorgesetzte, die Ihrer Meinung nach die besten LeadershipQualitäten an den Tag legte, der Sie am meisten vertraut haben und die Verantwortung nicht nur für sich, sondern für das gesamte Team und das Unternehmen übernommen hat. Es geht nicht um hart oder weich. Es geht um Menschlichkeit. Ein wesentlicher Faktor und eine wichtige Voraussetzung für wirtschaftliche Bestleistung und Erfolg.

Photo Credit: Brooke Cagle on Unsplash

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