Von Veröffentlicht am: 9. Dezember 2017Kategorien: BlogSchlagwörter: , , , , , ,

Erst verstehen, dann verstanden werden

Sind Sie aktiver Zuhörer oder Botschaftsempfänger? Sobald wir auf Empfang sind, was unsere Gesprächspartner zu sagen haben, hören wir zu. Idealerweise! Doch WIE hören wir zu? Aktive Zuhörer bestätigen jeweils, was sie glauben, gerade gehört zu haben. Sie klären, haken nach oder quittieren die empfangenen Botschaften mit Schlüsselwörtern, Gegenfragen oder Ausdrücken des Erstaunens (sofern das Gesagte auch tatsächlich Anlass dazu gibt).

Schenken Sie Ihrem Gegenüber die volle Aufmerksamkeit? Vielleicht sieht Ihr Gegenüber die (vermeintliche) Realität aus ganz anderer Perspektive als Sie persönlich. Genauso bedeutet „so schnell wie möglich“ oder „zu teuer“ für jeden etwas Anderes. Aufgrund unterschiedlicher Erfahrungen, unterschiedliche Denkweise, anderer Werte, unterschiedlicher Emotionen und Erwartungen haben wir andere Erinnerungen, Bilder und Gedanken im Kopf. Worte sind immer nur eine Reduktion des gesamten Gedankenkarussells. Zu schnell ziehen wir unsere persönlichen Schlüsse, interpretieren und stellen unser Gegenüber vor unvollendete Tatsachen, verkünden Meinungen oder geben gut gemeinte Ratschläge, obschon gar nicht danach gefragt wurde. Doch mit aktivem Zuhören hat das nicht viel zu tun. Selbstverständlich braucht es etwas mehr Zeit, nachzufragen, zu bestätigen, zu klären und sicherzustellen, dass die gehörte oder verstandene Botschaft auch tatsächlich der gesendeten entspricht. Dieser zeitliche Mehraufwand lohnt sich jedoch mehrfach: unser Gesprächspartner fühlt sich respektiert, später aufkommende Missverständnisse werden durch anfängliche Klärung wirkungsvoll reduziert und Sie schaffen ein vertrauensvolles Umfeld.

Ein einfacher Selbsttest:

Achten Sie bei Ihrer nächsten Konversation oder an der nächsten Sitzung auf Ihre Gedanken, während Ihr Gesprächspartner noch redet: richten Sie bereits Ihre Antwort zurecht? Formulieren Sie bereits Ihre nächste Frage? Beschäftigen Sie sich mit Ihren Emotionen? Geht es Ihnen darum, Recht zu haben? Oder versuchen Sie tatsächlich die Inhalte des Gehörten zu verstehen? Welche Emotionen „schwingen“ beim Sender mit? Aus welchem Zustand heraus, wurde etwas gesagt? Warum wurde es gesagt? Aus welchem Bedürfnis heraus, vertraut Ihr Gegenüber Ihnen die Botschaft an? Da am Telefon der visuelle Austausch fehlt, ist hier aktives Zuhören noch wichtiger als wenn man sich tatsächlich auch physisch gegenübersitzt. Bestätigen Sie daher so oft wie möglich das Gehörte und geben Sie zu verstehen: „Ich bin noch da, Sie haben meine volle Aufmerksamkeit, Sie und Ihre Botschaft sind mir wichtig.“

Der Podcast

MUT.TALK: Der Podcast mit mutigen Menschen für mutige Menschen und solche, die es werden wollen.
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