Von Veröffentlicht am: 15. August 2017Kategorien: BlogSchlagwörter: , , , , , , , ,

Metaphern sind ein rhetorisches Werkzeug, das wir zwar täglich brauchen, dessen Kraft wir aber oft unterschätzen.

Diese sprachlichen Bilder helfen uns, komplexe oder fremde Themen leichter und verständlicher zu vermitteln. Unabhängig davon, ob wir einen Vortrag halten, ein Verkaufs- oder Mitarbeitergespräch führen: Metaphern regen die Fantasie an, schaffen Bilder im Kopf und lösen sogar Gefühle aus.Metaphern können uns begeistern oder erschlagen. Sie können uns regelrecht verwandeln. Durch gehörte Metaphern erfahren wir sehr auch viel über die Gedankenwelt des Absenders. Gleichzeitig hinterlassen wir mit Metaphern auch einen Eindruck von uns.

Wenn wir Metaphern ganz bewusst und gezielt, der Situation entsprechend einsetzen, haben sie eine enorme Kraft. «Der eiserne Vorhang» zum Beispiel ist eine Metapher, die auf Winston Churchill zurückzuführen ist, seither immer noch allgemein bekannt ist und seinen Platz in unserem Vokabular gesichert hat. Auch alltägliche Worte wie «Schuhlöffel», «Warteschlange», «Baumkrone» oder «Lebensuhr» sind Metaphern, mit welchen wir in unserem kommunikativen Alltag vertraut sind. In jüngster Vergangenheit sprechen Politiker von «Schutzschirmen», «Rettungspaketen» und «Finanzspritzen». Sind solche Metaphern hilfreich und verständlich oder einfach nur sprachliche Nebelkerzen und ‚Schönsprech’’? Selbst Wortkreationen wie «alternative Fakten» sind ‚metaphorisch‘ zu verstehen. Es bleibt die Frage: bis wo dienen Metaphern der einfacheren sprachlichen Orientierung und wo wirken sie manipulativ und verfolgen ausschliesslich die Ziele ihres Absenders?

Mit Metaphern lösen wir bestimmte Bilder, Gedanken und Gefühle aus. Die moderne Hirnforschung ist heute in der Lage, die Hirnaktivitäten bei gehörten Worten und Metaphern mittels Magnetresonanz-Tomographie (MRT) zu messen. Doch das brauchen wir in unserem Alltag glücklicherweise nicht. Auch ohne Messung können wir beurteilen, wann uns eine Metapher unpassend vorkommt oder welche Metaphern wir vorziehen. Für den Selbsttest hier ein paar Beispiele:

  • Unter Druck geraten.
  • Über Wasser halten.
  • Ich bin mit meinem Latein am Ende.
  • Ich schwebe auf Wolken.a
  • Ich ertrinke in der Arbeit.
  • Wie die Faust aufs Auge.
  • Flügel verleihen.
  • Mir platzt gleich der Schädel.
  • Ich trage die Last auf meinen Schultern.
  • Die Pistole an den Kopf setzen.
  • Das Leben ist kein Ponyhof.
  • Jeder Tag ist ein Geschenk.
  • Dem haben wir eine Standpauke gehalten.
  • Das Gras wachsen hören.
  • Das Blaue vom Himmel versprechen.
  • Kirche im Dorf lassen.
  • Wir packen den Stier an den Hörnern.
  • Zum Handkuss kommen.

Da wir mit unterschiedlichen Worten und Wortkombinationen bei unserem Gegenüber unterschiedliche Emotionen auslösen können: warum nutzen wir dieses Werkzeug nicht bewusst?

Mit meinen Coaching-Klienten arbeite ich viel mit Metaphern und mittlerweile ist meine Metapher-Antenne auch immer auf Empfang. Wenn ein Klient zum Beispiel in einem Nebensatz erwähnt, er sei „auf der Karriereleiter stecken geblieben“, kann ich genau dieses angebotene Bild aufnehmen, darauf eingehen und fragen, wie viele Sprossen ihm noch fehlen, wie und warum er stecken geblieben ist, was er braucht um weiterzugehen und was genau auf der obersten Leitersprosse anders wäre. Oder was wäre, wenn er seine Metapher von der Karriereleiter verwandeln würde in Erfolgsleiter, Glücksleiter oder Zukunftsleiter?

Gerne lade ich Sie zu einem kleinen Experiment ein: achten Sie heute und die kommenden Tage vermehrt auf gesagte und gehörte Metaphern. Welche Bilder entstehen dabei in Ihrem Kopf? Welche Emotionen lösen diese Bilder aus? Welche Erinnerungen werden wach, welche Erfahrungen kommen hoch? Suchen Sie nach alternativen Metaphern (nicht Fakten!) und neuen Variationen, sobald Sie negative Bilder und Emotionen beobachten. Dieser Prozess ist kreativ, macht Spass und man erfährt dabei sehr viel über die Gedankenwelt unserer Kunden, Mitarbeiter, Lieferanten, und Partner. Das zahlt sich langfristig aus und führt zu einer qualitativ hochstehenden Kommunikation im Alltag. Starten Sie sofort und jetzt damit! 😉

Der Podcast

MUT.TALK: Der Podcast mit mutigen Menschen für mutige Menschen und solche, die es werden wollen.
  • Für Unternehmer und Selbständige

  • Für Menschen in Verantwortung

  • Für Alltagsabenteurer

  • Für Träumer und Macher

  • Für Aussteiger und Aufsteiger

Bereit für deinen nächsten Deep Dive?

Nimm jetzt Kontakt mit uns auf und buche dein kostenloses Erstgespräch.