Ein persönliches Fazit nach 100 Stunden Online-Workshops, Online-Vorträgen und hybriden Events

Bereits vor 30 Jahren meinte einer meiner ersten Mentoren: «Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit.» Die letzten Wochen und Monate erinnerte ich mich immer wieder an seine Worte, deren Quelle angeblich auf Schiller zurückzuführen sind. Mittlerweile hallen sie in meinen Ohren wie mein tägliches Mantra: «Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit.»

Als Vortragsredner und Business Trainer für Unternehmen und Organisationen lebe ich von Vorträgen und Workshops in diesen Unternehmen und Organisationen. Mein Beruf ist, vor Menschen zu sprechen und Content zu vermitteln. Seit März diesen Jahres geschieht dies aus allseits bekannten Gründen mehrheitlich online, hybrid, remote und virtuell.

 

Arbeitsverbot = Opferrolle

Nach dem ersten Lockdown im März, als Präsenzveranstaltungen verboten wurden, wurde mir auch meine Arbeit vermeintlich verboten. Das Resultat: nahezu 100% Absagen und Verschiebungen auf ungewisse Zeit. Ich hatte zwei Möglichkeiten: Social Distancing wort-wörtlich zu nehmen, mich einzuschliessen und mich dem Selbstmitleid zu unterwerfen. Oder andere, neue Wege zu suchen und – zu finden. Ich hatte mich für die zweite Option entschieden. Nicht zuletzt auch deshalb, da die erste Option kein Einkommen für mich und meine Familie generiert. Und weil ich weiss, dass Nichtstun unvermeintlich in die Opferrolle und somit direkt ins Verderben führt.

 

Wo liegt mein Einflussbereich: was kann ich jetzt tun?

Es ging also darum, mich der Situation zu stellen und meinen persönlichen Einflussbereich auszuloten: wie kann ich meine Kunden weiterhin unterstützen oder wo kann ich – gerade in dieser schwierigen Zeit – möglicherweise sogar noch mehr Nutzen stiften als bisher? Welche Möglichkeiten bieten sich mir, mein Angebot zu adaptieren, meine Inhalte online zu vermitteln, Vorträge, Seminare und Workshops über Zoom, über Teams, über Jitsi, über Skype, über GoToMeeting & Co. zu halten? Welche Kunden sind bereit, gemeinsam mit mir mutig neue Wege zu gehen und Neues auszutesten und für einmal den Schweizerischen Pedantismus und Perfektionismus beiseite zu legen? Was kann ich dabei lernen? Glücklicherweise habe ich sie gefunden, diese Kunden. Und sie mich. Dafür bin ich mehr als dankbar und sehe es alles andere als selbstverständlich.

Extrameile erfordert Engagement und Hirnschmalz – nicht umsonst

Nebst vereinzelten Präsenzveranstaltungen mit strengen Hygiene-Massnahmen und Distanzregeln durfte ich seit März rund 100 Stunden Online-Vorträge, -Trainings und -Workshops durchführen. Dadurch durfte ich viel Neues entdecken und erlernen: neue Online-Tools und -Helfer, über Licht, über Ton, über Kameras, Optik und darüber, wie man Inhalte auf Online-Formate «übersetzt». Meiner Meinung nach passt es überhaupt nicht, dass Trainer und Speaker ihre seit Jahren vermittelten Inhalte 1:1 übernehmen und einfach in ihrem Home Office vor der Kamera runterbeten. Möglicherweise sogar noch aus einer Kameraperspektive, in welcher Doppelkinn und Nasenhaare gegenseitig um den prominentesten Platz buhlen und im Hintergrund Wäscheständer, Pizzakartons vom Kurier oder ungespülte Pfannen zu sehen sind. Mein Fazit ist: Online-Formate funktionieren nach eigenen Regeln und mit einer eigenen Rhythmik. Die Inhalte sollten meiner Meinung nach noch punktgenauer mediums- und zielgruppengerecht aufbereitet werden als dies bei Präsenz-Formaten in der «vorherigen Welt» der Fall war. Diese Extrameile zu gehen, fordert Engagement und Hirnschmalz. Der Aufwand ist gegenüber den altbekannten Präsenzveranstaltungen deutlich höher. Nicht umsonst! Daher verstehe ich nicht, warum vereinzelte Trainer und Vortragsredner ihre Inhalte kostenlos anbieten. Und ich verstehe die Frage seitens (potenziellen) Kunden nicht, warum denn Online-Formate nun nicht günstiger wären. Schliesslich entfallen die Kosten für die hippe Location, für das üppige Catering sowie für die zeitraubende Anreise der Teilnehmenden.

Dass die Digitalisierung der letzten Wochen an Geschwindigkeit zugelegt hat, wurde bereits genügend beschrieben. Dass Experten dieses Phänomen «Leap Frogging» nennen und uns dieses Jahr geschätzt 4 Jahre nach vorne katapultiert hat, habe ich im Blog-Beitrag «Mehr Mut zur analogen Transformation» aufgegriffen.

Mut-Mentalität, neue Wege zu gehen

Die letzten Monate forderten alle von uns! Jede und jeden anders und auf seine Art, abhängig von seiner Situation, seinem Umfeld. Es geht darum, sich auf das zu fokussieren, was in unserem Einflussbereich liegt, mutige Entscheidungen zu treffen und gemeinsam mutig in die Zukunft zu schauen. Nicht nur in die Zukunft zu schauen, sondern diese aktiv zu gestalten. Dies fordert Zuversicht, Verantwortung und Beteiligung von uns allen. Es braucht Mut, neue Wege zu gehen, den Schritt ins Unbekannte zu wagen und gemeinsam mit Kunden, Partnern, Lieferanten und Gleichgesinnten das Beste aus der Situation zu machen. «Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit.»

Der Podcast

MUT.TALK: Der Podcast mit mutigen Menschen für mutige Menschen und solche, die es werden wollen.
  • Für Unternehmer und Selbständige

  • Für Menschen in Verantwortung

  • Für Alltagsabenteurer

  • Für Träumer und Macher

  • Für Aussteiger und Aufsteiger

Bereit für deinen nächsten Deep Dive?

Nimm jetzt Kontakt mit uns auf und buche dein kostenloses Erstgespräch.